SEGELN, REISEN, LEBEN
Auf Weltreise mit unserem Segelboot

März 2025 - Guadeloupe 

Von Natur pur und karibischen Vibes auf Dominica geht die Reise weiter zu nächsten Inselgruppe Guadeloupe und damit wieder zurück ins französische Überseegebiet. Den ersten Stopp legen wir auf den Îles des Saintes, in der Gemeinde Terre de Haut ein. Die Überfahrt war mal wieder Champagnersegeln. Anker hoch, Segel raus, direkter Kurs bis zur nächsten Insel, Segel weg und der Anker fällt. Mit nur zehn Motorminuten fahren wir hier von Land zu Land und von Insel zu Insel. Im Mittelmeer war das undenkbar. Das letzte Mal vollgetankt haben wir übrigens Ende November, auf Teneriffa und unser Dieseltank ist noch immer über halb voll. Gut so, denn hier ist es teuer und wir planen den nächsten Tankstopp erst auf Antigua oder Sint Maarten, je nachdem wo wir landen.
Terre de Haut ist ein niedliches Örtchen, klein, touristisch, aber nicht überlaufen. Wir wandern hoch zum Fort Napoleon und genießen den Ausblick über die Bucht, leider können wir das Fort jedoch nicht mehr besuchen, den 45 min vor Ende der Öffnungszeiten schlägt man uns die Tür vor der Nase zu, mit dem Ausruf:  "Fermé!‘ (geschlossen). Naja, das haben wir auf der Reise inzwischen gelernt, „Islandtime“, oder auch Öffnungszeiten sind eher Richtwerte… 

So bummeln wir noch eine Weile durch den beschaulichen Ort, gönnen uns ein Kaltgetränk und kehren zurück an Bord.
Einen Tag nutzen wir für anfallende Haushaltsaufgaben und Recherche für unsere Passage durch den Panamakanal. Am kommenden Tag erwarten wir unsere Freunde Olaf und Moni von der Belle Amie, die sich inzwischen ebenfalls auf dem Weg nach Guadeloupe befinden. Das Wiedersehen muss dann natürlich erst mal gefeiert werden, in diesem Fall mit Rumpunsch und einer abendlichen Spielerunde.


Am nächsten Tag setzen wir gemeinsam die Segel mit Kurs auf die Hauptinsel Guadeloupe. Unser Ziel ist Westküste von Guadeloupe und das Cousteau Marine Reservat rund um die îlets Pigeon. Hier soll einer der schönsten Plätze zum Schnorcheln und Tauchen sein. Also sind schnell sind die Schlauchboote im Wasser, die Taucherbrille aufgesetzt und ab geht’s ins Wasser. Hier erwartet uns tatsächlich eine lebendige und bunte Unterwasserwelt. Viele kleine, bunte Fische, einige Korallen und auch große Barrakudas. Am Abend erkunden wir noch den kleinen Ort Bouillante, trinken einen Sundowner mit fantastischer Aussicht und genießen ein erstaunlich gutes Abendessen in einer kleinen Sportsbar gegenüber dem Dinghy Dock.
Von Bouillante aus starten wir weiter in den Norden von Guadeloupe, nach Deshaies. Nach einigen vergeblichen Versuchen in der überfüllten Bucht vor Dehaies einen geeigneten Ankerplatz für unsere Boote zu finden, fahren wir eine Bucht weiter und finden und nur mit zwei weiteren Booten, in einer wunderschönen und ruhigen Sandbucht wieder. Ein perfekter Ankerplatz und offensichtlich eher ein Geheimtipp. Von hier aus ist es bei ruhiger See kein Problem mit dem Dinghy (Schlauchboot) nach Dehaise zu fahren. In Dehaise gibt es einen sehr schönen Botanischen Garten, den ich (Janine) gerne sehen möchte. Micha und Olaf reden sich mit Bootsarbeiten raus, also machen Moni und ich einen Mädelsausflug. Der Ausflug hat sich gelohnt, im schön angelegten Botanischen Garten treffen wir nicht nur auf bunte tropische Pflanzen, sondern auch auf Papageien, Flamingos, Kolibris, Leguane und besonders schön, kleine Lories, die wir mit Nektar füttern dürfen 😊


Zurück in Dehaise genehmigen wir uns ein Bierchen in der Strandbar und Bummeln noch etwas durch die Straßen. Dann schieben sich dunkle Regenwolken über die Berge und wir beeilen uns, um vor dem Regen zurück zu den Booten zu kommen. Glücklicherweise zieht die Regenfront hinter uns durch die Bucht nach Süden ab und wir kommen trockenen Fußes an unserem Ankerplatz im Norden an. Unsere Männer waren währenddessen fleißig, beide Unterwasserschiffe sind geputzt. Olaf hat einen AirBuddy, ein mobiler Tauchkompressor, der auf einer Boje an der Wasseroberfläche schwimmt und den Taucher über einen langen Schlauch mit Atemluft versorgt, was das Arbeiten unterhalb der Wasserlinie sehr erleichtert.
So langsam wird unsere Zeit in der Karibik knapp. In ca. 4-5 Wochen wollen wir schon in Panama, bzw. in den San Blas Inseln sein. Die Überfahrt dorthin dauert ca. 7-10 Tage, je nachdem von wo aus wir starten. Wir werden also nicht alle Karibischen Inseln bereisen können, die wir ursprünglich eingeplant hatten. Aufgrund der Wettervorhersage beschließen wir zusammen mit Moni & Olaf direkt weiter zu den British Virgin Islands zu segeln. Aktuell gibt es dafür ein passendes Windfenster es weht ein recht konstanter Ostwind, mit dem wir die Strecke gut segeln können, danach ist für einige Tage Flaute vorhergesagt.

 
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