SEGELN, REISEN, LEBEN
Auf Weltreise mit unserem Segelboot

März 2025 - Auf zu den British Virgin Islands

Bei leichtem Wind geht es, unter Spinnaker, von Guadeloupe zur Nachbarinsel Montserrat. Schon von weitem sehen wir den aktiven Vulkan Soufrère Hills. Seit den letzten schweren Vulkanausbrüchen in den 1990 Jahren, ist ein Großteil der Insel nicht mehr bewohnbar. Auch die Hauptstadt Plymouth wurde 1997 fast völlig zerstört und aufgegeben.
Der Südosten der Insel ist auch für uns auf See ein Sperrgebiet, daher segeln wir weiter bis zur Old Road Bay, mittig an der Westküste Montserrats. Aufgrund des knappen Wetterfensters machen wir nur einen kurzen Zwischenstopp und gehen nicht an Land. Bereits am nächsten Tag setzen wir erneut Segel und es geht weiter nach St. Kitts & Nevis. Eigentlich würden wir uns die weniger touristischen Karibikinseln gerne anschauen, aber die Zeit drängt und so gibt es vor St. Kitts wieder nur eine Zwischenübernachtung. Der Ankerplatz ist jedoch sehr schön, die Strandbar am Ufer unterhält uns mit karibischer Livemusik, das Wasser ist herrlich klar und beim Schnorcheln finden wir auf dem Meeresboden unzählige große Seesterne.


Da wir als „Yacht in Transit“ nicht in das Land einreisen und kein Land betreten dürfen, verbringen wir den Abend in toller Atmosphäre an Bord der Belle Amie und pflegen unsere neueste Tradition, von selbstgemachtem Rumpunsch und Kartenspielen. Am nächsten Tag heißt es wieder Anker auf und weiter geht's zu den Britischen Jungferninseln (British Virgin Islands oder kurz BVI’s). Zur Abwechslung mal wieder eine Nachtfahrt, die letzte hatten wir Anfang Januar, auf dem Weg von Barbados nach Grenada. Entlang der Küste von St. Kitts segeln wir gen Norden, vorbei an den zu den niederländischen Antillen gehörenden Inseln Saint Eustatius und Saba. Die kleine Insel Saba präsentiert sich uns zum Sonnenuntergang in traumhaftem Licht. Über die hohen Berge der Insel zieht eine Regenwolke und dahinter wirft die Sonne außergewöhnliche Strahlen über den Horizont.

Kleiner Insider zu Saba: der Vulkan Mount Scenery ist die höchste Erhebung des Königreiches der Niederlande ;-)


Wir segeln durch die Nacht und erreichen am Morgen die BVI´s. Der Anker fällt vor Spanish Town, auf der Insel Virgin Gorda. Hier ist für uns der Port of Entry und wir machen uns gemeinsam mit Moni und Olaf auf den Weg, um die Einreiseformalitäten zu erledigen. Danach erkunden wir noch ein wenig Spanisch Town und lassen den Tag in einer schönen Bar mit leckeren Snacks und gezapftem Bier ausklingen.
Auf Virgin Gorda befindet sich auch der Nationalpark “The Bath“, ein Strandabschnitt mit beeindruckenden Granitformationen. Ein Rundwanderweg führt uns durch ein Labyrinth aus Granitblöcken, die Grotten und Gänge bilden, vorbei an weißen Sandstränden, bis ins Inselinnere, mit Kakteen, Kokospalmen und spektakulären Aussichtspunkten.

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Zurück am Ankerplatz bekommen wir Besuch vom Nachbar-Boot, Jens & Birte haben sich ein Jahr Zeit genommen und segeln mit Ihrer „Zweinsel“ die Atlantikrunde.

Am nächsten Tag fahren wir ein paar Seemeilen weiter und ankern in der Prickley Pear Bucht. Hier wollen wir die Saba Rock Bar besuchen, eine Bar, bzw. ein kleines Resort, auf einer winzigen Felsinsel. So wie es sich für eine der Charter Hotspots in der Karibik gehört, werden hier hochpreisige Cocktails an internationale Charter Crews verkauft. Aber wir müssen zugeben, die Location ist auf jeden Fall mal einen Besuch wert. Zum Abendessen ziehen wir weiter in den “Bitter End Yacht Club“ und genießen das nette Ambiente zusammen mit unseren Freunden von  der Belle Amie und der Zweinsel.

Wir sind voll im Urlaubsmodus und vertrödeln einige Tage mit schwimmen, schnorcheln entlang der Riffe, Boule-Spielen am Stand, und Karten spielen am Abend. Wir ziehen weiter durch die BVI’ uns erleben traumhafte Ankerbuchten in White Bay vor Guana Island sowie Sandy Spitt auf der Insel Jost van Dyke. Ausgerechnet hier geht während des Ankermanövers der Gaszug kaputt… Der Anker liegt zwar schon am Boden, jedoch sind wir manövrierbehindert und können im Falle eines Winddrehers nicht schnell genug reagieren. Wir beschließen also den Anker wieder aufzuholen und fahren im Notbetrieb weiter in die Nachbarbucht, um an einer Boje festzumachen. Das Szenario erinnert uns an Kroatien, Ende Oktober 2023, als der Gaszug schon einmal gerissen ist. Micha gibt direkt am Motor per Hand Gas und Janine steuert oben. Damals hatten wir einen gebrauchten Gaszug, unbekannten Alters an Bord, den wir kurzerhand verbaut haben. Jetzt hat auch dieser seinen Dienst quittiert. In weiser Voraussicht haben wir jedoch in Griechenland gleich zwei neue Bowdenzüge (1x als Gaszug, 1x für das Getriebe) auf Vorrat gekauft und als ‘plug and play backup’ verbaut. Zwei Stunden später ist alles repariert und wir sind wieder fahrbereit. Nach dem Schreck gönnen wir uns in der Strandbar einen, in den BVI’s berühmten „Painkiller“ Cocktail, der in einer Bar auf der Insel Jost van Dyke erfunden wurde.


Am nächsten Tag segeln wir zur südlich gelegenen Insel Tortola. Im kleinen Örtchen West End reservieren wir uns einen Bojenliegeplatz, denn wir wollen einen Tagesausflug auf die benachbarten USVI ´s unternehmen. Hier treffen wir auch wieder auf die Crew der ‘Zweinzel’ und die beiden schließen sich kurzerhand, einen Tag früher als geplant, dem Ausflug zu den USVI’s an.
Ausnahmsweise reisen wir ohne unsere SEVEN, sondern per Fähre. Der Ausflug ist notwendig, da wir nur so den benötigten Stempel eines US-Staatsgebietes für unseren Reisepass bekommen. Diesen benötigen wir, um später in Puerto Rico einreisen zu können.
Via Hochgeschwindigkeitskatamaran fahren wir von West End (BVI) nach Cruz Bay auf die Insel St. John (USVI) und checken dort erstmals auf US-Staatsgebiet ein. Weiter geht's nach Red Hook auf die Insel St. Thomas. Hier verbringen wir den Tag in typisch amerikanischer Atmosphäre, essen amerikanische Burger und decken uns mit neuem Angelequipment ein. Am späten Nachmittag bringt uns die Schnellfähre schon wieder zurück nach West End, wo unser Boot an der Boje liegt. Am nächsten Tag gehen wir noch einige Kleinigkeiten einkaufen, besuchen wieder Customs & Immigrations zum ausklarieren und machen uns auf den Weg nach Culebra, Puerto Rico.

 
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